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WTB blickt positiv in die Zukunft

Umfassende Informationen zu den abgeschlossenen und anstehenden Baumaßnahmen im Bundesstützpunkt/Landesleistungszentrum Stuttgart-Stammheim, Diskussionen über die Wettspielordnung sowie Ehrungen bestimmten die Versammlung des zweitgrößten deutschen Tennislandesverbandes in Nürtingen.

12.04.2018

Bei der alljährlichen Delegiertenversammlung des Württembergischen Tennis-Bundes am Mittwochabend, den 11. April 2018, im Hotel am Schlussberg in Nürtingen herrschte zum wiederholten Mal eine angenehme Atmosphäre. Das Präsidium um WTB-Präsident Ulrich Lange konnte dabei sehr viel Positives berichten, was auch die Delegierten bescheinigten und den Verantwortlichen des zweitgrößten deutschen Tennislandesverbandes die einstimmige Entlastung aussprachen.

In seiner Grundsatzrede stellte WTB-Präsident Ulrich Lange zu Beginn fest: „Es war ein gelungenes Jahr, in dem wir alles umsetzen konnten, was wir uns vorgenommen hatten.“ Auf drei Punkte ging er danach konkret ein. Zunächst beleuchtete der 75 Jahre alte Reutlinger die Finanzlage des Verbandes und informierte, dass trotz der getätigten hohen Investitionen und der anstehenden baulichen Maßnahmen die Vereine nicht belastet werden. Auch der sportliche Rückblick Langes fiel positiv aus. Ein Highlight war der Heimsieg von Laura Siegemund in der Porsche-Arena in Stuttgart, umso bitterer die Knieverletzung, die sich die Filderstädterin kurz nach ihrem grandiosen Erfolg zugezogen hatte. Für ihren Neuanfang nach dieser Zwangspause wünschte Lange ihr alles Gute. Besonders stellte er auch die tolle Turnierlandschaft in Württemberg mit den Topturnieren Porsche Tennis Grand Prix und MercedesCup sowie dem NECKARCUP in Heilbronn an der Spitze heraus. Hinzu kommen noch die vier Damen-Turniere in Hechingen, Bad Saulgau, Stuttgart-Vaihingen und Bildechingen sowie das neue Herren-Turnier in Bad Schussenried im Sommer. Zudem sprach der Verbandschef die tollen Erfolge bei den Deutschen Meisterschaften in Biberach an, darunter der Titelgewinn im Mixed durch die Waldau-Spieler Lena Rüffer und Yannick Maden im Mixed. Zudem blickte er auf das Fed Cup-Halbfinale am 21./22. April in der Porsche-Arena voraus. Für dieses Toppduell hat der WTB wieder eine Kartenaktion für Jugendliche subventioniert.

Ausführlicher ging Lange auf die Sanierung und Erweiterung im Bundesstützpunkt/Landesleistungszentrum in Stuttgart-Stammheim ein. „Es war eine absolute Herkulesaufgabe. Mir ist daher ein großer Stein vom Herzen gefallen, als dieses jahrelang geplante Projekt endlich abgeschlossen wurde“, sagte er glücklich und zufrieden. Von August 2017 bis Anfang April wurden beiden Hallen energetisch saniert, die Übernachtungszimmer renoviert, der Seminarraum saniert und modernisiert, der Eingangsbereich neu gestaltet, die Trainerzimmer in den oberen Stock verlegt und ein neuer Raum für die Physiotherapie geschaffen. Stolz konnte der Präsident in diesem Zusammenhang berichten, dass für dieses rund 1,5 Millionen umfassende Bauvorhaben 800.000 Euro in Form von Zuschüssen generiert werden konnten. Doch die Baumaßnahmen in Stuttgart-Stammheim finden im Jahr 2018 eine Fortsetzung. Wie bereits im Vorjahr angekündigt, wird sofern die in naher Zukunft erwartete Baufreigabe erteilt ist, mit dem Bau des Sportlerhauses auf dem Gelände im Emerholz begonnen. „Auch hierfür kann wieder mit Zuschüssen gerechnet werden, aber nicht in dem Ausmaß wie zuletzt. Wir sind jedoch stolz auf alles, was wir erreicht haben. Der Aufwand hat sich gelohnt und der WTB ist damit gut aufgestellt für die Zukunft“, so Lange zum Abschluss seiner rund dreißig Minuten dauernden Ausführungen.

Direkt im Anschluss war Vizepräsident und Verbandsschatzmeister Uwe Gärtner an der Reihe. Kurz und knapp erläuterte er den Finanzbericht für das Jahr 2017. Durch gestiegene Einnahmen, Zuschüsse und geringere Ausgaben dank sparsamer Haushaltsführung wurde der veranschlagte Etat bei Weitem nicht ausgeschöpft. Dementsprechend einfach fiel es den Delegierten, den Schatzmeister zu entlasten und den Jahresabschluss 2017 festzustellen. Aufgrund der anstehenden Baumaßnahmen stellte Gärtner den Haushaltsvoranschlag 2018 vor, der ein Investitionsvolumen von 2,2 Millionen Euro beinhaltet. Dieses Geld wird für den Bau des Sportlerhauses, für Restarbeiten im Zuge der Sanierung und notwendige Investitionen in die Infrastruktur verwendet. Da dies zu 100 Prozent aus Rücklagen finanziert wird, die danach immer noch einen siebenstelligen Betrag umfassen, wurde der Etat einstimmig von der Delegiertenversammlung bestätigt.

Weiter ging es in der Tagesordnung mit den Änderungen der Satzung und der Wettspielordnung. Diesen Part übernahm WTB-Vizepräsident und Verbandssportwart Rolf Schmid, der zu Beginn der Versammlung in seiner Funktion als Vizepräsident des Württembergischen Landessportbundes das einzige Grußwort des Abends an die insgesamt 48 Delegierten aus den sechs Bezirken des Verbandes gesprochen hatte. Darin informierte er über das Bildungszeitgesetz für Ehrenamtliche, die Zuschüsse für Übungsleiter und neuerdings für Vereinsmanager, die Kooperationen Schule-Verein, wo der Tennissport an der Spitze steht und mehr Maßnahamen durchführt als Turnen oder Fußball sowie E-Sports. Auch der WTB wird diesen neuen Trend beobachten und überlegen, wie damit zukünftig umgegangen wird. Das Thema Satzungsänderung wurde danach schnell abgehandelt, da Schmid auf die umfassende Satzungsänderung im kommenden Jahr verwies. Deutlich längeren Rahmen nahmen die Änderungen zur Wettspielordnung ein. Dabei entwickelte sich schon bei einzelnen Punkten eine lebhafte Diskussion, wobei letztlich alle vorgeschlagenen Änderungen zugestimmt wurde. Einen weiteren Antrag zur Änderung der Wettspielordnung hatte Dieter Kinkelin (Vorsitzender des Tennisbezirks E) für den § 33 b Nr. 2 eingereicht. Dieser Antrag sollte erreichen, dass bei falscher Aufstellung eines Ersatzspielers nur bei diesen Einzelbegegnungen (z.B. auf den Mannschaftspositionen 1 und 2), eine Wertung zu „Null“ erfolgen soll. Auf den nicht betreffenden Mannschaftspositionen, die laut Kinkelin „richtig“ aufgestellt sind, die Spielergebnisse gewertet werden sollen. Nach einer kurzen Diskussion wurde dieser Antrag von der Versammlung abgelehnt und der betreffende Paragraph bleibt somit bestehen. Der Tagesordnungspunkt war damit jedoch noch nicht abgeschlossen. Daniel Pertschi (2. Vorsitzender TC Winnenden) stellte den Antrag über die Abschaffung des Match-Tie-Breaks bei den Verbandsspielen der Damen/Herren und in der Altersklasse 30. Da dieser Antrag nicht fristgerecht eingereicht worden war, musste zunächst über einen Eilantrag abgestimmt werden, ob dieser Antrag überhaupt in der Versammlung vorgebracht werden darf. Diesem wurde jedoch mit klarer Mehrheit die Zustimmung verweigert. Größere Diskussionen gab es dann beim Thema Breitensport hinsichtlich des Einsetzens von Hobbyspielern in Mannschaften der Verbandsspielrunde. Die bisherige Regelung, dass diese nur einmalig eingesetzt werden dürfen und dass bei mehrfachem Einsetzens, die Teilnahme an der Hobbyrunde erst wieder in der übernächsten Saison möglich ist, hielten viele der Anwesenden für falsch. Verbandsbreitensportwart Gerd Hummel wird dieses Thema in der Breitensportkommission behandeln und einen Vorschlag ausarbeiten. „Auch wenn diese Diskussionen einen großen Rahmen der Sitzung eingenommen haben, freut es mich, denn das zeigt die Lebendigkeit einer Delegiertenversammlung!“, beendete Rolf Schmid die rund 90 Minuten umfassenden Tagesordnungspunkte.

Nicht fehlen durften bei der Delegiertenversammlung die Ehrungen und die Auszeichnungen für Vereine. Für sein jahreslanges ehrenamtliches Engagement wurde Manfred Kiefer, der Vorsitzende des Tennisbezirks C, mit der Ehrennadel in Silber vergoldet ausgezeichnet. Außerdem erhielten Stefan Linke, der Vorsitzende des Tennisbezirks B, und Ralf Wurster, Beisitzer der WTB-Rechtskommission, jeweils die Ehrennadel in Bronze versilbert sowie Matthias Renz, Sportwart des TV Reutlingen, die Ehrennadel in Bronze überreicht. Den Preis für die beste Vereinspublikation 2017 konnte Thomas Volkmann, WTB-Referent für Medien und Öffentlichkeitsarbeit, anschließend an den TC Urbach für sein Clubmagazin übergeben, auf Platz zwei landeten gemeinsam die Jubiläumsausgaben des TC-Rems Beutelsbach und des TC Bad Friedrichshall.

Unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ wurde noch kurz das Thema der Bälle der Verbandsspielrunde angesprochen und weshalb der WTB nicht auf einen eigenen Ball setzt. Ulrich Lange erklärte hierzu: „Aus WTB-Sicht sind wir weiter der Überzeugung, dass unsere Vorgehensweise hinsichtlich der Verbandsbälle aus wirtschaftlicher Sicht die richtige ist. Wir werden jedoch die Entwicklung weiterhin im Blick haben, um gegebenenfalls reagieren zu können.“ Nach knapp dreieinhalb Stunde beendete der WTB-Präsident dann die Versammlung und dankte für die Anmerkungen und Wortbeiträge aus dem Kreis der Delegierten.