Fritz-Kütemeyer-Ehrenpreis des DTB geht 2021 an Gerhard Dill
Als Mitte der siebziger Jahre sich eine kleine Gruppe um Gerhard Dill aufmachte, um den Tennissport in die Schulen zu tragen, konnte noch keiner ahnen, dass im Jahr 2021 diese Initiative für viele Tennisvereine eine tragende Säule ihrer Jugendarbeit ist.
Über den weltweit größten Schulsportwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia & Paralympics“ schafften es die Sportlehrerinnen und -lehrer im Zuge des in Deutschland flächendeckenden Ausbaus von Tennisanlagen und des damals noch als elitär angesehenen „weißen Sport“ zu vermitteln, dass ein Rückschlagspiel wie Tennis durchaus unter schulischen Rahmenbedingungen angeboten werden kann.
Neben dem Schulsportwettbewerb entwickelten sich im Bereich des Württembergischen Tennis-Bundes (WTB) Kooperationssysteme, Aus- und Fortbildungsangebote für Schul-Sportlehrkräfte und die Möglichkeit eines Tennis-Abiturs, das Ende der 70er Jahre an einigen Gymnasien angeboten wurde. Der Tatkraft von Gerhard Dill, der in seinen schulaktiven Zeiten am Burggymnasium Schorndorf die Fächer Latein und Sport unterrichtete, ist es mit zu verdanken, dass „Tennis in der Schule“ keine leere Worthülse ist. Bereits 1990 veröffentlichte Dill mit dem damaligen WTB-Schultennisreferenten Jörg Ferrari (Friedrichshafen) eine Broschüre, in der die methodisch-didaktischen Chancen von Tennis im Sportunterricht aufgezeigt wurden. Es folgten in Zusammenarbeit mit Hans-Jürgen Mergner, als Verbandstrainer beim WTB für die Trainerausbildung verantwortlich, und Christian Efler, seit 2001 WTB-Schultennisreferent, weitere Veröffentlichungen über Tennis in der Schule und Kitas.
Mit dem Fritz-Kütemeyer-Ehrenpreis, den der DTB an Menschen und Institutionen verleiht, die sich um das deutsche Schultennis verdient gemacht haben, wird das ehrenamtliche Lebenswerk von Gerhard Dill gewürdigt. Der Namensgeber des DTB-Preises war Anfang der 70er Jahre Präsident des deutschen Dachverbandes und verantwortlich für die Einrichtung eines Schultennisressorts auf Bundesebene. Seinem Heimatverein TC Schorndorf 1902 (TCS) ist Gerhard Dill bis heute verbunden und freut sich über eine aktuell äußerst florierende Jugendarbeit im TCS. Der Tennisverein unterhält mit allen Grundschulen und zahlreichen Kindergärten Kooperationen. So muss sich um den Tennis-Nachwuchs in der Daimlerstadt niemand Sorgen machen.
In seiner Laudatio hob Christian Efler, der den DTB-Schultennisreferenten Lars-Christian Köhler (Bremen) vertrat, hervor, dass das „Urgestein Gerhard Dill für die Entwicklung des Schultennis in Deutschland mit seinem Engagement und seinen Ideen sehr bedeutsam war und immer noch ist“. Als Berater im WTB-Schultennis-Ausschuss wird „seine Stimme immer noch gerne gehört und seine Meinung sehr geschätzt“, so Efler weiter. Die Übergabe des Preises fand im Rahmen des DTB-Ranglisten-Turniers auf der Tennisanlage des TC Schorndorf statt. „Wir sind glücklich, Gerhard Dill in unseren Reihen zu wissen“, zeigte sich auch Gerald Schatz, Vorsitzender des TCS, über die Auszeichnung seines Tennisfreundes erfreut.