Skip to main navigation Springe zum Seiteninhalt Skip to page footer
Württembergischer Tennis-Bund e.V.
 

Der Favorit gibt sich keine Blöße

Bezirksmeisterschaften der Aktiven und Senioren: Maximilian Scholl (TEC Waldau) gewinnt zum sechsten Mal / Zwölf Titel ausgespielt

| Bezirk C

Im vergangenen Winter hatten die Hallenbezirksmeisterschaften im Bezirk C pausiert, rund 270 Spielerinnen und Spieler gingen nun über vier auf zwei Wochenenden verteilte Spieltage an den Start. Zum zweiten Wochenende erreichten den Turnierausschuss um Oberschiedsrichter Jörg Heinkele allerdings vereinzelte Absagen, weil Spieler sich in eine Quarantäne hatten begeben müssen oder aufgrund von Grippe absagten. Dafür wurden vor Betreten der Hallen in Sindelfingen, Maichingen und Holzgerlingen die Nachweise der 2G+-Regel akribisch kontrolliert.

 

Im mit 44 Startern größten Teilnehmerfeld der Herren A ist Maximilian Scholl (DTB 172) vom Zweitligateam des TEC Waldau Stuttgart seiner Favoritenrolle vollauf gerecht geworden. Ohne Satzverlust erledigte der in den vergangenen zehn Jahren bereits fünf Mal bei einer Bezirksmeisterschaft und zu Jugendzeiten bei den Deutschen Meisterschaften gegen den heutigen Profi Daniel Altmaier erfolgreiche Stuttgarter seine Aufgaben, wobei es für ihn mit Ausnahme des Viertelfinales gegen Aaron Funk (TSC Renningen) vier Mal gegen Sindelfinger Akteure ging. Einem 6:3, 6:0 gegen Toros Eros Yakincam (DTB 358) ließ der zweifache baden-württembergische Meister von 2017 und 2018 im Finale dann ein 6:2, 7:5 gegen Christian Koch (DTB 434) folgen. Koch stemmte sich vor allem im zweiten Satz noch einmal mit aller Kraft gegen das variantenreichere Spiel des Favoriten – letztlich vergeblich.

 

Bei den Damen A hatte kurz nach der Auslosung mit Pia Praefke (TA VfL Sindelfingen) die Top-Favoritin abgesagt, nachdem sie einen Startplatz beim ITF im tunesischen Monastir erhalten hatte (sie schied allerdings in der zweiten Runde der Qualifikation gegen eine Japanerin aus). Da auch andere Spielerinnen aus dem aktuellen Zweitliga-Kader der Sindelfinger Damen aufgrund der niedrigen Kategorisierung als A7-Turnier oder auch wegen Verletzung auf eine Teilnahme verzichtet hatten, war der Weg in diesem Fall frei für die an Position zwei gesetzte Anouk Richter (TC Blau-Weiß Vaihingen-Rohr). Sie setzte sich im Finale gegen Jana Wittmann (TEC Waldau) durch, wobei diese zuvor zwei Mal erst durch den Gewinn eines Match-Tiebreaks weitergekommen war und gegen Richter beim Stand von 2:6, 1:2 aufgrund von Schulterschmerzen aufgab.

 

Im Herren B-Finale standen sich Robin Müller (TC Deckenpfronn) und Josch Waidelich (TC Doggenburg) gegenüber. Auch wenn Müller letztlich mit 0:6, 3:6 unterlag, so sieht sein langjähriger Trainer Siggi Durner (TA SV Leonberg/Eltingen) ihn als einen „Rohdiamanten“ an, der noch weiter geschliffen werden muss. Beim Training der Eltinger Herren jedenfalls ist Müller bereits gelegentlich zu Gast. Und auch der jüngere Bruder Niclas Müller (TC Deckenpfronn) soll auf einem guten Weg sein. Bei den Herren C kam er ins Halbfinale, wo er dem späteren Sieger Joshua Muth (TA SV Holzgerlingen) unterlag. Einen Tag vor seinem 15. Geburtstag machte sich Muth dann mit dem Turniersieg (6:4, 6:1) gegen den 27-jährigen Stefan Buchholz (TC Weiß-Rot Stuttgart) selbst ein schönes Geschenk. Die B-Konkurrenz der Damen gewann mit Mia Krajnc (TA SG Weilimdorf) gegen Maja Schmitt (TC Rutesheim) ebenfalls eine 14-Jährige.

 

In den Altersklassekonkurrenzen ergab sich bei den Herren 30 gegenüber den Hallenbezirksmeisterschaften vom Januar 2020 die einzige Titelverteidigung durch Bastian Maucher (TA SV Böblingen). Im Vereinsduell gegen Andrea Vetrano behielt er mit 6:4, 6:0 die Oberhand. Beide merkten jedoch an, dass sie – nachdem ihre vorherigen Matches inklusive des Halbfinales am Vortag in Holzgerlingen stattgefunden hatten – anfangs mit dem schnelleren Teppichboden in Sindelfingen nicht gut zurechtgekommen seien. „Das sah dann ein bisschen aus wie Not gegen Elend“, kommentierten beide. Stefan Auch (TA SV Holzgerlingen) machte die Umstellung offenbar weniger aus, ihm gelang bei den Herren 40 ein Titelgewinn ohne Satzverlust. Im letzten Akt bezwang er den topgesetzten Michael Baarsch (TA VfL Sindelfingen) mit 6:1, 6:1. Bei den Herren 50 trug sich Franz-Peter Stümper (TA TSV Waldenbuch) nach dem Gewinn der Sommerbezirksmeisterschaft 2019 erneut in die Siegerlisten ein. Finalgegner diesmal war Thomas Roth (TC Heimsheim), der mit seiner unorthodoxen Spielweise unter anderem Vor(jahres)finalist Björn Wehling (TA SV Holzgerlingen) aus dem Rennen warf.

 

Aus dem erwarteten Finale bei den Herren 55 kam es nach Absage durch Frank Finkbeiner (TA SV Böblingen) nicht. Uli Schmidt (TA TSV Waldenbuch) traf dadurch nun auf Karsten Born (TA VfL Sindelfingen) und setzte sich mit 6:0, 7:5 durch. Erleichtert zeigte sich bei den Herren 60 Helmut Bayer vom Cannstatter TC nach seinem 6:2, 6:2 gegen Steffen Fortun (TEC Waldau). „Das ist mein erster Turniersieg in der Halle. Man muss offenbar erst 60 werden“, befand der in den vergangenen zehn Jahren bei bereits 13 Turnieren erfolgreiche Bayer. 2013 hatte er beim TC Leonberg die Herren 50-Konkurrenz gewonnen gehabt. Auch Joachim Schlegel (TC Bad Wildbad) hat sich die Siegertrophäe im Bezirk zum wiederholten Mal nach 2010 und 2018 sichern können, diesmal bei den Herren 65. Finalgegner beim 6:3, 6:1 war hier der Schönaicher Stefan Weigelt (TC Ehningen), der sich in seinen drei vorangegangenen Matches jeweils knapp hatte durchsetzen können, darunter gegen Karl-Heinz Schabo (TC Herrenberg), Heinz-Günther Schaudt (TC Ehningen) und Charles Robertson (TA TSV Waldenbuch). Als einzige weibliche Altersklassenkonkurrenz hatte sich der Wettbewerb Damen 50 ergeben. Hier gewann Marion Müller (TC Doggenburg) in einem fast zwei Stunden währenden Spiel gegen Stefanie Jäger (TC Schönaich).  

 

PS: Weil sie den Meldeschluss im Bezirk C verpasst hatte, schrieb sich Maja Issler (TA VfL Sindelfingen) kurzfristig noch bei den Meisterschaften des Bezirk D in Neckartenzlingen ein, wo sie aufgrund ihrer Mitgliedschaft bei der TG Plochingen startberechtigt ist. Gesetzt auf Position zwei gewann sie die A-Konkurrenz am Ende gegen Ida Clement (TV Reutlingen) mit 6:3, 6:2.


Thomas Volkmann