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Württembergischer Tennis-Bund e.V.
 

Delegiertenversammlung 2024: Der WTB gibt die Hoffnung nicht auf

Die Vergangenheit bremst den WTB trotz enger Zusammenarbeit mit der Finanzbehörde nach wie vor aus. Die Änderung der Wettspielordnung zum 01.10.2024 wurde beschlossen.

| Presseinformation
Das WTB-Präsidium v.l.: Stefan Hofherr, Martin Renz, Klaus Berner, Dr. Christoph Winkler und Gernot Maier.

Der Kern für die Änderung der Wettspielordnung ist es Optimierungen dahingehend vorzunehmen, den Verband zukunftsfähig zu gestalten und wichtige Synergien zu nutzen. So können Spieler:innen künftig in zwei Mannschaften uneingeschränkt eingesetzt werden und dies sogar in zwei verschiedenen Vereinen. Auch gibt es keine Beschränkungen mehr für Spieler:innen eines Mitgliedslands von Tennis-Europe. Somit können die Vereine noch mehr Möglichkeiten für Ihre Mitglieder zur Teilnahme an den Mannschaftswettbewerben bieten.

Einige Fragen gab es dazu seitens der anwesenden Delegierten, Referenten und Ehrenmitglieder, doch unterm Strich wurde für alle Punkte gestimmt. Klaus Berner stand mit Unterstützung der Mitarbeiter des Ressorts III jeder Frage zur Verfügung und somit blieben keine Punkte offen.

Mit dem Beschluss zur Änderung der Wettspielordnung seitens des WTB wurde auch der Weg zum gemeinsamen Spielbetrieb mit dem Badischen Tennisverband geebnet. Die beiden Verbände konzentrieren sich dabei auf den Spielbetrieb mit neuen Zuordnungen.

 

Gemeinsamer Spielbetrieb mit Baden und Württemberg ab Sommer 2026 geplant

Bei der Vorstellung des Projekts „Gemeinsamer Spielbetrieb mit Baden und Württemberg“ gab es ebenfalls noch Informationsbedarf bezüglich der Details. Es wurde ausführlich diskutiert und erste Vor- und Nachteile beleuchtet.

Zur Wiederholung: Der entscheidende Punkt für den Entschluss eines gemeinsamen Spielbetriebs mit Baden und Württemberg ist es, den Tennissport weiter attraktiv zu gestalten. Die Entfernungen und Fahrzeiten, welche die Mannschaften im Spielbetrieb zurücklegen müssen, wird optimiert und auch der Wegfall der Grenze zwischen den beiden Verbänden schafft neue Möglichkeiten. Auch wollen die beiden Verbände, die sich im Vorfeld eng ausgetauscht haben (vor allem auch mit den einzelnen Bezirken inklusive deren Vorsitzenden sowie Sport- und Jugendwarte), mit diesem Vorhaben den Tennissport zukunftsfähig gestalten und wichtige Synergien nutzen.

Der gemeinsame Spielbetrieb ist ab Sommer 2026 geplant. Bis dies zur Realität wird, müssen beide Wettspielordnungen vereinheitlicht werden und auch die gesamte Organisation und Verwaltung der Spielbetriebe beider Verbände erfolgen. Wie bereits kommuniziert, bedarf es hier der Zustimmung der Vereine, vertreten durch ihre Delegierten. Klaus Berner betonte, dass die einzelnen Spieler:innen und Vereinsfunktionäre sowie die Delegierten und Bezirksfunktionäre weiterhin einbezogen werden. Neben den Gremien steht hier ein Online-Formular zur Verfügung.

 

Positiver Geschäftsbericht vom Präsidium

In seinem Geschäftsbericht berichtetet Stefan Hofherr weiter von wichtigen Weichen, die das Präsidium für die Zukunft stellen konnte.

Im Jahr 2023 fand der Spielbetrieb der rund 10.000 teilnehmenden Mannschaften und rund 1.000 Turniere uneingeschränkt statt, die von den hauptamtlichen Mitarbeitern in der Geschäftsstelle in bewährter Manier organisiert wurden.

Hofherr betonte, dass es dem WTB weiterhin sehr wichtig ist, die Vereine und Spieler aktiv einzubeziehen. Dazu wurden im Jahr 2023 zahlreiche Umfragen versandt, bspw. zur Verbandsrunde im Sommer, bei der beeindruckende 7.000 Rückmeldungen eingegangen sind. Auf dieser Basis wurde dem Wunsch auf Wiedereinführung des Mixed-Wettbewerbs nachgegangen und direkt umgesetzt.

Diese Rückmeldungen gingen direkt in die beiden Kompetenzteams „Mannschaftswettbewerbe“ und „Turniere“ ein, wo neben den Funktionären auch der wichtige Blick aus den Vereinen und Spielern an einem Tisch vereint wurde.

Hofherr ergänzte, dass der WTB die Organisation und Abwicklung für die Vereine weiter vereinfachen möchte. So wurde über das Spielverlegungstool im Jahr 2023 mehr als 700 Spiele unbürokratisch verlegt. Auch die WTB Erklärvideos und Online-Seminare werden immer intensiver genutzt.

 

Gesamtentwicklung der Mitgliederzahlen und Neues

Die Gesamtentwicklung der Mitgliederzahlen in den württembergischen Tennisvereinen gibt Grund zum vorsichtigen Optimismus. Die Mitgliederzahl wuchs leicht von rund 169.000 auf knapp über 170.000. Hier gilt es weiterhin, die Mitglieder mit vielfältigen Angeboten an die Vereine zu binden.

So ermöglicht das bereits im Jahr 2022 neu aufgestellte Ressort V „Sportentwicklung“ unter der Leitung von Christoph Winkler dem WTB strukturell neu die Weichen zu stellen, um in den kommenden Jahren neue Mitglieder für Schlägersportarten im Allgemeinen und den Tennissport im Speziellen zu begeistern und dauerhaft an die jeweilige Sportart und Vereine zu binden.

Hinter dem Ressort „Sportentwicklung“ steht das Lehrwesen, Schule- und Ausbildung, Breitensport, die Vereinsentwicklung, aber auch die Trendsportarten sowie das Thema Inklusion.

Hervorzuheben ist, dass in diesem Sommer das erste Mal eine vom WTB für seine Vereine organisierte Padel-Verbandsrunde mit 2er-Teams stattfindet, zu der sich 28 Mannschaften angemeldet haben. Auch das neu gebildete Kompetenzteam „Inklusion“ ist äußerst engagiert und auf dem besten Weg ein sehr schönes Konzept für die Verbreitung von inklusivem Tennis im Bereich des WTB zu erarbeiten.

 

WTB Leistungskonzept

Das ebenfalls im Jahr 2022 vorgestellte Leistungskonzept der WTB-Trainer:innen hat sich auch bewährt: Im Ergebnis ist es möglich das Trainingskonzept noch konzentrierter und flächendeckender umzusetzen. Das Konzept wird stetig weiterentwickelt.

Auch das Ressort IV (Leistungssport und Jugendförderung) berichtet von einem erfolgreichen Jahr: Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 2023 in Essen waren die WTB-Athlet:innen sehr erfolgreich. Auch in dieser Saison sind die WTB-Kaderspieler:innen in allen Kaderstrukturen des DTB vertreten. Des Weiteren weisen die Teilnehmerzahlen bei den Jugend-/ Jüngsten-Bezirksmeisterschaften und in der NEXT LEVEL-Turnierserie eine positive Tendenz auf.

 

N!-Charta verankert sich in den württembergischen Tennisvereinen

Das Thema Nachhaltigkeit wird beim Württembergischen Tennis-Bund nach wie vor großgeschrieben. So hat der WTB in diesem Jahr bereits den 2. Konvoi des Nachhaltigkeitsprogramms des baden-württembergischen Umweltministeriums und des Landessportverbandes N!-Charta angestoßen und führt regelmäßig Meetings durch (online und in Präsenz), um weitere Vereine für das Programm zu gewinnen und die Initiative mehr und mehr in die Breite zu tragen.

Und das trägt Frucht: Der Badische Tennisverband ist dem Vorbild des WTB gefolgt und hat Anfang des Jahres das Zielkonzept unterschrieben und startet nun ebenfalls seinen ersten Konvoi.

Die Vereine des ersten Konvois aus Württemberg halten sich hochmotiviert an ihre Zielvorgaben und haben einige Maßnahmen schon tief in ihre Vereinsstruktur verankert. Somit fungieren sie als Vorbild für die Vereine des zweiten Konvois, die bereits sehr gute Konzepte mit spannenden Maßnahmen vorgestellt haben. Sechs von insgesamt acht Zielkonzepten des zweiten Konvois sind bereits offiziell durch das Umweltministerium freigegeben worden.

Alle bis dahin eingereichten und freigegeben Konzepte werden bei den BOSS OPEN am Mittwoch, 12. Juni 2024 gemeinsam mit den Vereinen des ersten Konvois aus dem Badischen Tennisverband ihre Urkunden feierlich überreicht bekommen.

Der Dank des gesamten WTB-Präsidiums gilt dem ehrenamtlichen Engagement der Tennisvereine, die sich dieser Initiative bereits angeschlossen haben.

 

Ehrungen

Insgesamt drei Ehrungen wurden für herausragende Leistungen und einem unermüdlichen ehrenamtlichen Engagement verliehen:

  • Christian Efler ꟷ  Ehrennadel in Gold
  • Gerhard Dill  ꟷ Ehrennadel in Gold
  • Klaus Berner  ꟷ Ehrennadel in Silber

 

Finanzbericht von Martin Renz

Martin Renz, Vizepräsident und Leiter des Ressorts II (Haushalt und Finanzen), berichtete über die aktuelle Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben sowie die Kassenbestände des Verbandes im Jahr 2023. Er gab detaillierte Einblicke in die Finanzen sowie die Ertragsseite der einzelnen Bereiche.

So berichtete er von einer in Summe zufriedenstellenden Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Verbandes und stellte ein vorläufiges - um Sondereffekte bereinigtes - und noch durch einen Wirtschaftsprüfer zu bestätigendes Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von rund 600 T€ vor. Der vermeintlich hohe Überschuss, so Renz, sei einem gewissen Investitionsstau geschuldet, welcher der weiterhin hohen Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Ausgang der laufenden Betriebsprüfung für die Jahre bis 2019 geschuldet sei.

Martin Renz wurde einstimmig entlastet und stellte auch den Haushaltsplan 2024 vor, der ebenfalls auf einstimmige Zustimmung stieß.

 

Der WTB hofft auf eine zeitnahe steuerliche Lösung mit den Finanzbehörden

Seitens der Delegierten bestand verständlicherweise auch der Wunsch nach einer Darstellung der aktuellen Situation des Veruntreuungsskandals, der den gesamten Württembergischen Tennis-Bund nach wie vor herausfordert und anhaltend wichtige Kapazitäten kostet.

Stefan Hofherr berichtete, dass man auf eine zeitnahe steuerliche Lösung mit den Finanzbehörden hoffe, damit der WTB als wirtschaftlich gesunder Verband zeitnah aus dem „Notbetrieb“ aussteigen kann, um weiterhin wichtige Weichen für die Zukunft stellen zu können. Er ist zuversichtlich, dass nun zeitnah eine für alle Beteiligten tragfähige Lösung gefunden wird.

Zahlreiche Projekte – wie die Renovierung der Tennishalle, der Platzbau oder das Tennisinternat – liegen demnach weiter auf Eis und warten darauf umgesetzt zu werden.