30. FILA-Kochercup im Rahmen der DTB Premium Tour 2024

Text: Alexander Haag

Bei meist sommerlichen Temperaturen gaben sich am letzten Wochenende (15. bis 18. August) sowohl die Akteure als auch die zahlreichen Tennisfans auf der TCO-Tennisanlage zur 30. Ausgabe des ‚FILA-Kochercups‘ ein gelungenes Stelldichein um Tennis der Spitzenklasse zu erleben. Bei dieser vom Deutschen Tennisbund (DTB) genehmigten und deutschlandweit ausgeschriebenen Veranstaltung ging es für die Teilnehmer neben den attraktiven Preisgeldern auch um begehrte DTB Ranglistenpunkte. Auch in diesem Jahr wurde der FILA-Kochercup im Rahmen der neu etablierten ‘DTB Premium Tour presented byWILSON‘-Turnierserie ausgetragen. Dabei kämpften die Turnierteilnehmer um ein Preisgeld von 12.000 Euro! Insgesamt hatten sich fast 60 Spieler bei Turnier-Organisator Hubert Wunderle angemeldet. Das Turnier ist für ein Hauptfeld von nur 32 Teilnehmern ausgeschrieben. Wegen der überzähligen Anmeldungen musste deshalb am Donnerstag eine Qualifikation gespielt werden, bei der die Zuschauer bereits sehr anspruchsvolle und spannungsgeladene Spiele sahen. Etwas schade war, dass dieses Mal mit Roman Walewski vom TC Aalen nur ein Lokalmatador am Start war. Leider schied er bereits in der 1.Runde der Qualifikation aus.

Ein starkes Spielerfeld mit Spielern aus Deutschland, Frankreich und Neuseeland waren auf der Meldeliste: Alle gesetzten Spieler des Hauptfelds sind in der DTB-Rangliste unter den DTB-Top100zu finden, 5 davon in den DTB-Top60. Titelverteidiger Jannik Maute vom TC Weissenhof mit DTB-Rang 38 war als an Eins gesetzter Spieler wieder Turnierfavorit. Aber auch die in der Folge gesetzten Spieler Kai Lemstra (TC Schießgraben Augsburg, DTB-Rang 47), Edison Ambarzumjan (TC Ruhla, DTB-Rang 55), Gabriel Décamps (TA VfL Sindelfingen, DTB-Rang 55) und Noah Thurner (TC Friedberg, DTB-Rang 63) gingen weitere Anwärter für den Turniersieg an den Start.  
Gleich in der 1.Hauptrunde schied überraschend der an Achtgesetzte Leopold Zima (TC Ohligs, DTB-Rang 60) aus: Er musste wegen einer Verletzung aufgeben. Bereits im Achtelfinale musste der an Fünf gesetzte Edison Ambarzumjan gegen den ungesetzten Stephan Iserath (TTC Brauweiler, DTB-Rang 119) die Segel streichen (3:6, 2:6). Im Viertelfinale schied der an Neungesetzte Noah Thurner gegen den an Vier gesetzten späteren Finalisten Kai Lemstra aus (3:6, 2:6). Überraschend erreichte der ungesetzte Denny Vojtischek (TC Grosshesselohe, DTB-Rang 175) das Viertelfinale, das er dann gegen Leo Pade (TSV Haar, DTB-Rang 178) mit 3:6, 2:6 verlor. Bis ins Halbfinale schaffte es der ungesetzte Aaron Funk (TSC Renningen, DTB-Rang 124), dort scheiterte er gegen den an Vier gesetzten Kai Lemstra (0:6, 5:7). Ebenfalls ins Halbfinale schaffte es der ungesetzte Leo Pade, in dem er aber dem späteren Sieger Gabriel Décamps klar unterlag (1:6, 1:6). Einen glatten Durchmarsch bis ins Finale legte der an Sechs gesetzte Gabriel Décamps hin: Alle Gegner besiegte er deutlich in zwei Sätzen.

Titelverteidiger Jannik Maute überstand zwar noch die erste Runde verletzungsbedingt mit Mühe, musste aber im Achtelfinale schließlich gegen Aaron Funk aufgeben.

Das Finale am Sonntagnachmittag fand bei unbeständigem Wetter und vor einer ansehnlichen Zuschauerkulisse statt. Beide Finalisten, Kai Lemstra (4) und Gabriel Décamps (6), lieferten sich bis zur Spielunterbrechung beim Spielstand von 3:6, 1:2 für Décamps einen tollen Schlagabtausch mit spektakulären Ballwechseln. Wegen Regen musste dann aber die Partie in der Tennishalle Ebnat weitergespielt werden. Dort gelang es Kai Lemstra den 2.Satz mit 6:3 für sich zu entscheiden. Im engen 3.Satz behielt dann aber wieder Gabriel Décamps knapp mit 6:4 die Oberhand und holte sich  den Siegertitel beim 30. Kochercup 2024. 

Kai Lemstra war am Ende zwar etwas enttäuscht fand aber lobende Worte für den Sieger Gabriel Décamps: “Wie in seinen Spielen zuvor hat Gabriel auch im Finale einfach enorm variabel, schnell und präzise gespielt, er hat nie nachgelassen, obwohl ich alles versucht habe ihn vor allem im 3.Satz unter Druck zu bringen. Ich bin aber trotzdem zufrieden bei meiner ersten Kochercup-Teilnahme gleich ins Finale gekommen zu sein.“

Die Siegerehrung wurde von Sportwart Hubert Wunderle und dem Hauptsponsor Jörg Mangold durchgeführt. Alle waren sich einig, dass der diesjährige Kochercup wieder ein Leckerbissen für die Tennisfans war. Gabriel Décamps bekam von Turnierdirektor Hubert Wunderle und den Hauptsponsoren einen Scheck von 3500 Euro überreicht. Kai Lemstra erhielt für seinen zweiten Platz 2100 Euro. Der Sieger Gabriel Décamps seinerseits war rundherum zufrieden: „Vom Teilnehmerfeld, von der Organisation, der Durchführung des Kochercups in familiärer Atmosphäre und den vielen beifallspendenden Zuschauern bin ich absolut begeistert und möchte nächstes Jahr gerne wieder kommen“. 

Für die tadellose und intensive Platzpflege vor und während des Kochercups wurde Volkmar Keßler, Eberhard Kolb, Alfred Mangold, Michael Oweger, Bernd Schubert, Norman Weber und Markus Weick sowie Anja Königer für die über die Kochercup-Tage dauerhafte Essenzubereitung während der gesamten Kochercuptage mit einem kleinen Präsent gedankt. 

Großer Dank ergeht auch an den TC Ebnat und den TC Königsbronn für die Bereitstellung ihrer Hallenplätze, von denen aber glücklicherweise nur am Final-Sonntag ein Platz in Ebnat in Anspruch genommen werden musste. 

Die Ergebnisse ab Viertelfinale im Überblick:

Viertelfinale:
Aaron Funk – Philipp Leithold:​​​3:6, 6:3, 6:2
Kai Lemstra (4)  – Noah Thurner (8): ​​6:3, 6:2
Gabriel Décamps (6) – Stephan Iserath: ​6:1, 6:0
Leo Pade – Denny Vojtischek: ​​​6:3, 6:2

Halbfinale:
Kai Lemstra – Aaron Funk:  6:0, 7:5
Gabriel Déccamps  – Leo Pade: ​6:1, 6:1

Finale:
Gabriel Décamps  – Kai Lemstra: ​6:3, 3:6, 6:4
 
Die vielen Sponsoren haben durch ihr Engagement wieder dafür gesorgt, dass der FILA-Kochercup überhaupt durchgeführt werden konnte und die Spieler hinsichtlich Transport und Unterkunft bestens versorgt werden konnten. 
Während des Turniers sorgten viele fleißige Helfer und Helferinnen bestens für das leibliche Wohl. 

Bei den sehr fair ablaufenden Spielen musste Oberschiedsrichter Klaus Berner nur einige wenige strittige Situationen begutachten und entscheiden. Turnierdirektor Hubert Wunderle sorgte für eine geordnete Durchführung und Organisation des Turniers. 

Highlights im Rahmenprogramm waren das Weißwurstfrühstück, ein Promi-Mixed-Doppel mit Ex-Fußballprofi Dominik Kaiser, Ex-ATP- und Ex-Daviscup-Spieler Andreas Beck, sowie die beiden Bundesligaspielerinnen Rebeka Kern (TC Bernhausen) und Anna Zaja (TEC Waldau), die Verlosung eines wertvollen Trekkingbikes, eines VfB-Fanbikes und eines 3-tägigen Aufenthalts in einem 4Sterne Hotel in Südtirol, VIP-Tickets für Bundesligaspiele des 1.FC Heidenheim, einer hochwertigen Tennisausrüstung sowie weiterer wertvoller Preise am Sonntag.  Viele Vereinsmitglieder und Gönner haben durch ihre Mitwirkung bei der Bewirtung und Platzpflege ebenfalls dazu beigetragen, dass die Veranstaltung wieder ein großer Erfolg wurde.