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Württembergischer Tennis-Bund e.V.
 

Baden-Württembergische Meisterschaften Tennis beim TV Gmünd

Spannende Spiele und junge Sieger:innen bei schwierigen Wetterbedingungen.

v.l.: Christian Beer, Julia Berner, Klaus Berner, Siegerin Mariella Thamm, Finalistin Marie Vogt, Christian Baron, Julian Barthle
v.l.: Julian Barthle, Klaus Berner, Sieger Jannik Maute, Finalist Bastian Bross, Christian Baron ,Julia Berner, Christian Beer
v.l.: Klaus Berner, Sieger Jannik Maute, Finalist Bastian Bross und Christian Baron.
Aaron Funk und Jannik Maute
Siegerin Mariella Thamm
Marie Vogt - Finalistin

Bei den von Donnerstag bis Sonntag durchgeführten Landesmeisterschaften konnte wetterbedingt nur bei den Qualifikationsspielen am Donnerstag durchgehend draußen auf den perfekt präparierten Sandplätzen des TV Schwäbisch Gmünd gespielt werden, ebenso der 1. Satz des Finalspiels der Damen am Sonntag, bevor auch hier wieder der einsetzende Starkregen ein Weiterspielen unmöglich machte. Für alle anderen Tage musste wegen Dauerregens in die vereinseigene Halle im Schießtal und in die Tennishalle Waldhausen ausgewichen werden. Angstvoll blickten die Verantwortlichen in der Samstagnacht auf die bedenklich hohen Pegelstände des immer weiter anschwellenden Baches, der in den letzten Jahren bereits mehrfach Plätze und eben auch die Tennishalle überflutet hatte. Doch am Sonntagmorgen gab es gottseidank Entwarnung, sodass die vorsorglich zum Schutz gestapelten Sandsäcke und Barrikaden an den Eingängen wieder abgebaut werden konnten, und der Spielbetrieb in der Halle ungehindert fortgesetzt werden konnte. Schwierige organisatorische Bedingungen also für die beiden Verantwortlichen des TV Schwäbisch Gmünd, Christian Beer und Julian Barthle, wenig beliebte Bedingungen ebenfalls für die Spielerinnen und Spieler, die sich vom Sand auf Teppichbodenbelag umstellen mussten. In Zusammenarbeit mit den beiden Oberschiedsrichtern, Julia und Klaus Berner, mussten jeweils tagesaktuelle Lösungen gefunden werden.

 

Spannende Spiele und viele Zuschauer am Donnerstag auf den Außenanlagen

23 Damen und 32 Männer duellierten sich am Qualifikationstag vor einer beachtlichen Zuschauerkulisse, um sich noch einen der wenigen begehrten Plätze im jeweiligen 32er Hauptfeld zu erkämpfen. Bis auf Alessandra Traub vom TV Reutlingen, die in die zweite Runde vordringen konnte, mussten jedoch sämtliche Damen nach erfolgreicher Qualifikation im Hauptfeld nach der 1. Runde die Segel streichen. Bei den Herren ein ähnliches Bild: Alle Qualifikanten verloren ihr anschließendes Erstrundenspiel, mit Ausnahme von Lokalmatador Diego Quispe-Kim, der gerade erst mit dem TV Gmünd zusammen im Tenniscamp am Gardasee war, und sich mit technisch abwechslungsreichen und sicheren Schlägen sowie taktisch cleverem Spiel bis ins Viertelfinale kämpfte.

 

Erstrundenspiele am Freitag in den Tennishallen Gmünd und Waldhausen ohne große Überraschungen

Mit Ausnahme von André Nemeth, DR 121 vom TC Weissenhof, der gegen André Steinbach, DR 125 vom TC Oberweier verletzungsbedingt aufgeben musste, gewannen bei den Herren die acht gesetzten Spieler ihre Auftaktrunde. Bei den Damen konnten alle acht gesetzten Spielerinnen ihre Auftaktmatches gewinnen. Auffallend im Damenfeld war die große Anzahl sehr junger Spielerinnen deutlich unter 18 Jahren wie die 12jährige Marlene Sczech vom TC Schorndorf, die 13jährige Noemi Köhle vom TC Biberach sowie die 14jährigen Nachwuchsspielerinnen Mariella Thamm und Emmi Nehls aus Mannheim, Francesca Parcelli aus Ravensburg, Emma Glaser aus Reutlingen, Lia Scalambrino aus Achern und Jana Stepanenko aus Ehingen.

 

Achtelfinalspiele und Viertelfinalspiele am Samstag mit wenig Publikum

Nachdem viele Interessierte und Tennisfans nicht wussten, dass Platz zwei in der Halle in Gmünd extra für Zuschauer freigehalten wurde, kämpften die Spielerinnen und Spieler vor wenig Kulisse. Bei den Damen setzten sich in den Achtelfinalspielen wieder die favorisierten Spielerinnen durch. Lediglich die junge Francesca Parcelli konnte in zwei Sätzen die an Nummer 4 gesetze Valentina Steiner vom TEC Waldau in zwei Sätzen ausschalten. Ihre anschließenden Viertelfinalspiele gewannen die an Nummer 1 und 2 gesetzten Spielerinnen vom TC Bernhausen klar in zwei Sätzen: Marie Vogt, DR 50, mit 6:3 und 6:3 und Steffi Bachofer, DR 51, mit 6:3 und 6:4. Die beiden wurden ergänzt durch die an Nummer 8 und 3 gesetzten Spielerinnen Gwendolyn Fedel, DR 155, die Mühe hatte, Parcelli, DR 190, mit 3:6, 6:2 und im Match Tiebreak  mit 11:9 zu besiegen, und Mariella Thamm, DR 69, die mit 6:3 und 6:0 ihre Gegnerin Hannah Schäfer, DR 147 vom TC Durach mit schnellen Grundlinienschlägen klar dominierte.

Bei den Herren setzten sich 5 der 8 gesetzten Spieler in den Achtelfinalpaarungen durch. Der an Nummer 1 gesetzte Jochen Bertsch, DR 23 aus Mannheim, die Nummer 2, Jannik Maute, DR 40 vom TC Weissenhof, die Nummer 3, David Fix, DR 60 aus Pforzheim, die Nummer 4, Bastian Bross, DR 86 aus Oberweier und die Nummer 5, Emil Rast vom TV Reutlingen.  Sie wurden ergänzt durch die ungesetzten Spieler Diego Quispe-Kim, LK 3,8, der zur Zeit in Schwäbisch Gmünd wohnt, Jan Marquardt, DR 134 aus Herrenberg und Aaron Funk, DR 148 aus Renningen. Im Viertelfinale gewann dann Aaron Funk mit 7:6 und 6:4 gegen den deutlich höher eingestuften David Fix, während Bertsch, Bross und Maute jeweils in zwei Sätzen siegten und somit ihren Favoritenrollen gerecht wurden.

 

Hochkarätige Halbfinalspiele der Damen und Herren am Sonntagvormittag

Nachdem auf der Webseite und in den sozialen Medien viel Werbung für die Wettkämpfe gemacht wurde, kamen insbesondere am Sonntagnachmittag wieder viele Tennisbegeisterte zum Zuschauen und Anfeuern auf die Anlage. In den Halbfinalspielen standen sich in der oberen Hälfte des Tableaus bei den Damen Marie Vogt und Gwendolyn Fedel gegenüber. Die deutlich höher dotierte Vogt gewann ihr Match mit flachen, schnellen und sehr präzisen Grundlinienbällen klar mit 6:2 und 6:1 und qualifizierte sich damit fürs Finale. Zu einem Generationenduell kam es im Halbfinale der unteren Tableauhälfte, in dem die junge Mariella Thamm, Jahrgang 2009 und die erfahrene Steffi Bachofer, Jahrgang 1984 aufeinandertrafen. In einem spannenden und hart umkämpften Match behielt Thamm durch ihr schnelles, energisches und mutiges Spiel in zwei Sätzen mit 7:6 und 7:5 knapp die Oberhand, sodass Bachofer wie im Vorjahr gegen die spätere Siegerin im Halbfinale die Segel streichen musste.

Bei den Herren standen sich auf der oberen Tabellenseite mit Jochen Bertsch und Bastian Bross zwei erfahrene Spieler ü-20 gegenüber. Hier gewann der großgewachsene Bross mit harten, platzierten Aufschlägen gegen den deutlich höher eingestuften und an Platz1 gesetzten Bertsch, dem das Spiel in der Halle nicht so entgegenkam. In der unteren Tabellenhälfte duellierten sich der 17jährige ungesetzte Aaron Funk und der an Nummer 2 gesetzte 20jährige Jannik Maute. Maute, der im letzten Jahr bereits in der ersten Runde enttäuscht ausgeschieden war, wollte dieses Mal nichts anbrennen lassen und ging mit langen Grundlinienschlägen aggressiv ins Spiel. Funk musste von Anfang an viel laufen und bekam zunehmende Rückenprobleme, die ihn insbesondere am Aufschlag sichtlich behinderten. Nach Satzverlust mit 1:6 und Rückstand 0:2 im zweiten Satz musste Funk dann leider aufgeben, und Maute war der zweite Finalist.

 

Mariella Thamm und Jannik Maute sind die neuen Landesmeister 2024

Das Damenfinale begann am Sonntagnachmittag nach heftigen Diskussionen mit der Oberschiedsrichterin draußen auf Sand vor großartiger Zuschauerkulisse und kurzzeitigem Sonnenschein. Mariella Thamm, DR 69 kam gegen Marie Vogt, DR 50 zuerst überhaupt nicht ins Spiel und verlor den ersten Satz deutlich mit 0:6 und das, obwohl gerade Vogt eigentlich lieber in der Halle hätte spielen wollen. Im zweiten Satz dominierte zuerst wieder die höher dotierte Vogt, doch Thamm wurde zunehmend sicherer und in der Folge mutiger, sodass ein enger Kampf zwischen den beiden entstand. Beim Stand von 2:0 im zweiten Satz für Vogt mussten die Damen, gefolgt von den Zuschauern, leider wegen des einsetzenden Regens wieder zurück in die Halle wechseln. Vogt konnte sich nicht schnell genug auf den Belagwechsel einstellen, wurde bei ihren flachen, harten Grundlinienschlägen etwas fehleranfällig und kam dadurch gewaltig unter Druck. Thamm witterte ihre Chance und spielte immer mutiger und schneller auf und gewann den zweiten Satz im Tiebreak mit 7:6. Auch im Match-Tiebreak behielt die 14jährige die Nerven und siegte mit ihrem couragierten und tempogeladenen Spiel mit 10:7 gegen eine total enttäuschte Marie Vogt. Die neue Baden-Württembergische Meisterin 2024 heißt also Mariella Thamm, die sich auch über ein stattliches Preisgeld freuen durfte.

Die Geduld der Herrenfinalisten wurde aufgrund des langandauernden Damenfinales arg strapaziert. Erst um 17.30 Uhr konnten Bastian Bross und Jannik Maute ihr abschließendes Duell starten. Auch in diesem Finale verlor der Favorit Maute zuerst den ersten Satz gegen einen mächtig aufschlagenden und fast fehlerfrei spielenden Bross mit 3:6. Im zweiten Satz unterliefen Bross dann mehr Fehler mit der Vorhand und die Aufschlagquote beim ersten Aufschlag sank, sodass Maute seine Chance witterte und mit druckvollem Spiel zunehmend die Oberhand behielt. Satz zwei ging dann auch deutlich mit 6:1 an Maute, der jedoch im abschließenden Match-Tiebreak nochmals alles geben musste, um Bross mit 10:6 zu bezwingen und als Sieger 2024 mit 1500€ Preisgeld nach Hause zu gehen.

 

Siegerehrung mit dem Vizepräsidenten des WTB, Klaus Berner und Gmünds erstem Bürgermeister, Christian Baron

Trotz seines nächtlichen Einsatzes im Zusammenhang mit der kritischen Hochwassersituation rund um die Stadt ließ es sich Sportbürgermeister Christian Baron nicht nehmen, die Finalspiele mitzuverfolgen und die Siegerin und den Sieger zu beglückwünschen.  Bei der Siegerehrung dankten Vizepräsident Berner und erster Bürgermeister Baron zuerst nochmals Platzwart Uwe Sonnentag, der in vielen Arbeitsstunden die Freiplätze mit viel Mühe spielbereit hergerichtet hatte, als auch den verantwortlichen ehrenamtlichen Organisatoren im Verein, Christian Beer und Julian Barthle, die mit viel Aufwand und Flexibilität während der vier Turniertage zusammen mit den beiden Oberschiedsrichtern einen reibungslosen Ablauf der Landesmeisterschaften garantiert hatten. Der TV Gmünd hat einmal mehr bewiesen, dass er auch unter schwierigen Bedingungen in der Lage ist, hochkarätig besetzte Turniere zu organisieren und durchzuführen. Deshalb freut sich der Verein bereits heute auf die vom 12. bis 15. September stattfindenden 4. WWG Audi Open 2024.

 

Text: Susanne Barthle

 

 

 

Zum Jahresendspurt möchten wir uns – das WTB-Präsidium - herzlich bei allen bedanken, die den WTB auf ehrenamtlicher oder hauptamtlicher Basis unterstützt haben. Ihr Engagement, Ihre Leidenschaft und Ihr Einsatz für den Tennissport haben auch in…

Gemeinsamer Spielbetrieb BaWü  

Eine bedeutende Weiterentwicklung - der gemeinsame Spielbetrieb mit dem Badischen Tennisverband – geht den nächsten Schritt.

 

Ab 2025 wird nach dem Beschluss von DTB und Landesverbänden die nationale Lizenz für Ranglisten- und LK-Spieler eingeführt.