Beim Jugend Cup trumpfen die „Exoten“ auf
In Rutesheim/Renningen sorgt die brasilianische Tennis-Seleção für Aufsehen. Kent Müller vom TEC Waldau unterstreicht seine gute Form.
Rutesheim/Renningen – Brasilien bringt nicht nur hervorragende Kicker hervor. Die Tennisspielerinnen und -spieler können sich nicht erst seit den Triumphen von Gustavo Kuerten ebenfalls sehen lassen. Auch beim Jugend Cup sorgt die brasilianische Tennis-Seleção für Aufsehen: Ana Cruz (13) kämpfte sich durch die Qualifikation und gewann in der ersten Hauptfeld-Runde gegen Daria Barsukov (Leipzig) 7:5, 7:6. Keinerlei Probleme hatte die ebenfalls 13-jährige Lisa Peres Machado beim 6:1, 6:3 gegen Eva Katharina Südmeyer (Leverkusen). Coach Maísa, die für die Betreuung der brasilianischen Talente zuständig ist, konnte zufrieden sein.
Keine Chance hatte auch Victoria Okon (Hirschlanden) trotz engagierter Betreuung ihres Coaches Nils Muschiol. Der ehemalige Weltranglistenspieler und langjährige Coach des TC Hirschlanden, der in der nächsten Saison Chef-Trainer in Böblingen wird, konnte das 2:6, 2:6 gegen die Tschechin Vanessa Svobodová aber nicht verhindern. Auch Vanessas Landsfrau Lucie Slaměníková, beim Jugend Cup an Position 1 gesetzt, hatte keinerlei Mühe mit Annika Feifer (Lichtenwald) und zog mit 6:0, 6:1 ins Achtelfinale ein.
Gespannt waren die Experten in Rutesheim auf den ersten Auftritt einer Spielerin aus der jungen Republk Moldau, nachdem vor Jahren schon ihr Landsmann Radu Albot beim Jugend Cup geglänzt hat. Wie gut die an 2 gesetzte Iana Semichina wirklich ist, bewies sie im Match gegen Francesca Parcelli (Ravensburg). Die oberschwäbische Italienerin wehrte sich in einem sehenswerten Match zwar nach Kräften, zeigte auch teilweise hervorragendes Tennis, verlor aber gegen die kleine Moldavierin 3:6, 2:6.
Bei den älteren Mädchen lief in der ersten Runde alles nach Plan. Überraschungen blieben aus.
Bei den 16-jährigen Jungs unterstrich der Stuttgarter Kent Müller seine derzeit überragende Form. Nach Platz 3 beim TE-Turnier in Waiblingen und Platz 2 in Ulm machte der Waldau-Spieler mit Matei Eser Korkmaz wenig Federlesens und schickte den Rumänen mit einem 6:4, 6:1-Päckchen nach Hause.
Total beeindruckend zeigte sich in dieser Konkurrenz der Armenier Mikayel Avanesyan. Der 14-Jährige aus dem Kaukasus ist in seiner Altersklasse die Nummer 9 Europas, wird bei den älteren Jungs als Nummer 57 geführt und ist deshalb beim Jugend Cup auch ganz oben gesetzt. In Renningen ließ er seinen bedauernswerten Gegner Noah Held (TC Waiblingen) mit 6:0, 6:0 gewissermaßen in den doppelten kaukasischen Kreis laufen. Mal sehen, ob der Armenier beim Jugend Cup einen ähnlichen Lauf hinlegt wie letztes Jahr der Inder Manas Dhamne, der als noch 13-Jähriger die 16er-Konkurrenz dominierte.
Bei den Boys 14 hinterließ der an Position 2 gesetzte Aren Baybars einen hervorragenden Eindruck. Gegen Nicolas Pfäfflin hatte der Türke jedenfalls relativ wenig Schwierigkeiten.
Peter-M. Zettler