Blindes Vertrauen beim TC Ditzingen
Der TC Ditzingen hat einen Trainer-Workshop für Blinden- und Rollstuhltennis veranstaltet.
Der Tennisclub ist einer der Vorreiter in Sachen Inklusion im WTB und veranstaltete einen Trainer-Workshop für Blinden- und Rollstuhltennis
Das Jahr 2021 war für den Tennisclub Ditzingen e.V. (TCD) ein besonderes Jahr, da die ersten Maßnahmen zum Thema Inklusion erfolgreich umgesetzt wurden: dank des Engagements vieler Mitglieder startete der TCD im Herbst 2021 gemeinsam mit dem Württembergischen Tennis-Bund (WTB), dem Familienentlastenden Dienst der Stadt Ditzingen (FeD) und der Tennisschule Bauer ein Inklusionsprojekt für Kinder mit geistiger Beeinträchtigung. Für den Vorsitzenden Marco Tomsu ist dieses neue Angebot ein absoluter Gewinn für beide Seiten. „Wir wollen uns als Verein für alle Menschen öffnen“, sagt er: „Inklusion ist sehr wichtig und wir haben heute gesehen, wie viel Spaß die Kinder und Jugendlichen am Tennis haben.“
Der TCD geht deshalb noch einen Schritt weiter. Im Jahr 2022 weitet der Verein seine Inklusions-Aktivitäten auf Rollstuhl- und Blindentennis aus. Dazu traf sich im Januar das TCD-Inklusionsteam mit der Inklusionsbeauftragten des WTB, Tanja Pannach , um ein Gesamtkonzept zu entwerfen und die nächsten Schritte einzuleiten. Der erste Action Point wurde gleich festgelegt: ein Workshop zur Weiterbildung des Trainerstabes und Inklusionsteams.
Dazu trafen sich 15 Teilnehmer:innen in der neuen TCD-Tennishalle unter der fachlichen Leitung der Tennisschule Darko Bauer. Das Basismaterial (Schläger, Blinden-Masken, Rasselbälle, Linien, etc.) wurde vom WTB zur Verfügung gestellt, vier Sportrollstühle kamen von TCD-Partner, der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg (PH LB).
Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung mit einem Inklusions-Video des Deutschen Tennisbundes (DTB) ging es auch gleich los mit dem ersten Teil des Workshops: Blindentennis. Hier wurden die Basis-Techniken und Konzepte erklärt und anschließend paarweise geübt: geführter Maskenlauf durch die Halle, Ortung und Verfolgung des Rasselballs, Aufschlagtechnik, etc.
Im zweiten Teil des Workshops (Rollstuhltennis) wurde zunächst die Fahrweise (vor, zurück, mit und ohne Schläger) erklärt und von allen Teilnehmer*innen ausgiebig ausprobiert. Anschließend wurden die Grundschläge geübt: Aufschlag, Vor- und Rückhand. Zum Schluss wurden die neu erlernten Techniken im Rahmen von inklusiven Mixed-Spielen umgesetzt.
Nach vier Stunden ging der Workshop zu Ende. Es war eine richtig gelungene Veranstaltung, bei der alle Teilnehmer:innen viel Spaß hatten. Das Basiswissen für Blinden- und Rollstuhltennis-Training wurde vermittelt, die Teilnehmer:innen von WTB und TCD freuen sich nun auf den Start der nächsten Pilotprojekte.