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Württembergischer Tennis-Bund e.V.
 

(Ehemalige)Weltklasse in Waldenbuch

Im dritten Anlauf hat es mit dem Jubiläum geklappt: Nach zwei Absagen wegen der Corona-Pandemie wurden bei den 10. Waldenbuch Open die Siegerinnen und Sieger im Seniorentennis gekürt.

| Bezirk C
Udo Betz, Heiko Knappmann, Volker Deinaß (v.li.).
Axel Tidelski, Volker Deinaß, Steffen Kaiser (v.re.).
Veronika Mitrovic (re.) mit Ursel und Volker Deinaß.
Veronika Mitrovic war eine Klasse für sich.
Axel Tidelski siegte bei den Herren 40.
Veronika Mitrovic

An sechs Turniertagen (26. Bis 31. Juli 2022) hatten die Teilnehmer:innen demonstriert, dass Tennis auch jenseits des Aktiven-Alters hochklassigen Sport und spannende Duelle zu bieten hat. Das Niveau der Matches hat die zahlreichen Zuschauer begeistert, der gut organisierte Turnierverlauf hat auch die Wiedersehensfreude der Spielerinnen und Spieler geprägt. „Wir alle fanden es super, dass die Waldenbuch Open nach der Corona-Pause wieder an den Start gehen konnten“, dankte Stefanie Jäger (TC Schönaich) bei der Siegerehrung, stellvertretend für alle Teilnehmer*innen, den Organisatoren, „und wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.“

Stefanie Jäger, mit den Damen 50/1 des TC Schönaich gerade in die Regionalliga Süd-West aufgestiegen, gehörte bei den 10. Waldenbuch Open zu jenen Spielerinnen, die in ihrem finalen Match auf eine noch stärkere Konkurrentin trafen. In ihrem Fall war dies eine ehemalige Weltklassespielerin: Regina Marsikova, einst Doppel-Siegerin bei den French Open in Paris und seit Jahren Stammgast in Waldenbuch. Im Wettbewerb der Damen 60 trafen Regina Marsikova (TC Blau-Weiß Weiher) und Stefanie Jäger im Duell um den Gruppensieg aufeinander, und Stefanie Jäger feierte es als Erfolgserlebnis, dass sie immerhin drei Spiele gewinnen konnte. Bei ihrer Niederlage (1:6, 2:6) lag sie im zweiten Satz sogar mit 2:1 in Front – danach zog Regina Marsikova ihr druckvolles Spiel bis zum Matchball konsequent durch. „Man will dann einfach zu viel, und dann passieren Fehler“, beschrieb Stefanie Jäger ihre Gefühlslage nach der kurzzeitigen Führung im zweiten Satz.

Veronika Mitrovic ist eine Klasse für sich

Eine Klasse für sich war auch Veronika Mitrovic (TA SV Böblingen), die im Wettbewerb der Damen 40 in ihren drei Matches lediglich zwei Spiele abgab. Ähnliches galt für weitere Spielerinnen und Spieler, die zumindest in den Endspielen die Schlagwechsel klar dominierten: Paule Binninger (Tischtennis-Club Würm/Damen 65), Christoph Back (TC Esslingen/Herren 50), Harald Bauer (NHTC Nürnberg/Herren 65) und Hans Gähr (Marienburger SC/Herren 70) feierten in Waldenbuch mit deutlicher Überlegenheit den Turniersieg. Erheblich mehr Energie mussten in ihren Finals Axel Tidelski (TA SV Böblingen/Herren 40), Matthias Mander (TC Degerloch/Herren 55), und Udo Betz (TC Wolfsberg Pforzheim/Herren 60) investieren, um bei der Siegerehrung das Preisgeld von 100 Euro zu erhalten.

Aus dem Heimrecht ergibt sich, gemessen an mancher anderen Sportart, im Tennis zumeist kein messbarer Vorteil, das war auch an den Ergebnissen der 10. Waldenbuch Open abzulesen. Das beste Resultat unter den Teilnehmern des gastgebenden TSV Waldenbuch erzielte Franz-Peter Stümper, der in einem hochklassigen Halbfinale der Herren 50 die Überlegenheit des sehr kraftvoll und dynamisch agierenden späteren Turniersiegers Christoph Back anerkennen musste. Bei den Herren 55 erreichte Uli Schmidt das Viertelfinale, in dem er dem späteren Finalisten Frank Elbe unterlag. Den weiteren Waldenbucher Turnierteilnehmern blieben nur Nebenrollen. Dabei erreichten Axel Kolb (Herren 55) und Thomas Schreiner (Herren 60) in der Nebenrunde das Endspiel, Heiko Waidelich (Nebenrunde Herren 50) belegte in den Gruppenspielen Platz zwei.

Große Konkurrenz

In den Jahren vor Corona hatten zumeist mehr als 200 Tennisspielerinnen und -spieler bei den Waldenbuch Open um Spiel, Satz und Sieg gekämpft, diesmal hatten zunächst 160 Seniorinnen und Senioren ihre Teilnahme an einer der zehn Konkurrenzen (Damen 40, 50, 60 und 65, Herren 40, 50, 55. 60, 65 und 70) avisiert. Von ihnen mussten 15 ihren geplanten Start kurzfristig wieder absagen – zwei Drittel wegen einer Corona-Infektion, ein Drittel wegen Verletzungen. Parallel zu den 10. Waldenbuch Open fanden außerdem die Nationalen Deutschen Meisterschaften der Seniorinnen und Senioren in Ingelheim statt, so dass mancher ambitionierte Tennis-Routinier die Qual der Wahl hatte. Volker Deinaß, gemeinsam mit seiner Frau Ursel, mit Uwe Schraub, Bodo Knüppel und Valentin Schraub für die Turnierleitung in Waldenbuch zuständig, wertete das Teilnehmerfeld gleichwohl als gutes Zeichen: „Wir müssen nicht jedes Jahr einen neuen Rekord aufstellen. Viele Spielerinnen und Spieler sind zum wiederholten Mal hier. Wichtig ist, dass diejenigen, die teilnehmen, sich bei uns wohlfühlen.“ Dass dies der Fall ist, bestätigte nicht nur der aus Köln angereiste Sieger bei den Herren 70, Hans Bähr: „Ich fühle mich Volker und Ursel Deinaß schon lange freundschaftlich verbunden, ich komme gern nach Waldenbuch.“ Die weiteste Anreise hatten diesmal ein Tennisspieler aus Bremerhaven und zwei Turnierteilnehmer aus Erfurt.

Einfluss auf das Teilnehmerfeld der Waldenbuch Open haben neben dem Wohlfühlfaktor auch allgemeine Trends. Die demografische Entwicklung mit einer immer älter werdenden Bevölkerung und die Feststellung, dass die sportiven Seniorinnen und Senioren in höherem Alter erkennbar fitter sind als zu früheren Zeiten. Deutliche Indizien: Der erstmals angebotene Wettbewerb der Damen 65 wies bei den 10. Waldenbuch Open das größte Teilnehmerfeld im Damenbereich auf, und bei den Herren war das Interesse an den Konkurrenzen für 55-, 60-, 65- und 70-Jährige deutlich stärker als für die Altersklassen der 40- und 50-Jährigen. Die Turnier-Organisatoren erwägen deshalb, im nächsten Jahr bei den Herren einen Wettbewerb für die Altersstufe 75 plus anzubieten. „Und vielleicht“, ergänzt Volker Deinaß, „gibt es in absehbarer Zukunft bei uns auch die Kategorie Damen 70.“

Fest eingeplant sind auf jeden Fall schon die 11. Waldenbuch Open 2023, so dass Volker Deinaß die diesjährigen Turnier-Teilnehmer*innen verabschiedet mit den Worten: „Auf Wiedersehen im nächsten Jahr!“

 

 

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