MercedesCup: Rafael Nadal ist der Favorit auf den ersten Rasen-Titel
Nur noch wenige Tage, dann springt die Ampel beim ersten MercedesCup auf Rasen auf grün! Vom 6. bis 14. Juni 2015 startet damit das traditionsreiche ATP-Turnier auf der Anlage des TC Weissenhof in Stuttgart endgültig in eine neue Epoche. Seit dem Einstieg von Mercedes-Benz als Haupt- und Titelsponsor im Jahr 1979 wurde die Siegestrophäe beim MercedesCup 36 Mal auf roter Asche vergeben, in diesem Jahr wird der große Triumphator erstmals auf Rasen gekürt.
Der Kreis der Anwärter auf den Sieg beim mit 642.070 Euro dotierten Tennis-Highlight auf dem Killesberg ist ebenso lang wie hochkarätig. Die Nennliste wird von keinem Geringeren als dem 14-fachen Grand Slam-Champion und 65-fachen ATP-Turniersieger Rafael Nadal angeführt. Der 28-jährige spanische Superstar und der MercedesCup – das passt einfach zusammen. Bei seinen letzten beiden Auftritten auf dem Weissenhof 2005 und 2007 drehte der Mallorquiner mit den Siegerfahrzeugen seine Ehrenrunden, wobei er auf dem Weg zu seinem zweiten Erfolg keinen einzigen Satz abgab. „Ich freue mich sehr darauf, nach einigen Jahren wieder nach Stuttgart zurück zu kommen. Das Turnier war für mich auf Sand immer sehr speziell. Ich bin mir sicher, dass das Turnier auch auf Rasen ein Erfolg wird und die Zuschauer auf ihre Kosten kommen werden“, verkündete Nadal in einer Videobotschaft bei der Pressekonferenz.
Der Spanier hat es in den nächsten Wochen mehrmals in der Hand, Tennis-Geschichte zu schreiben. So greift Nadal beim Grand Slam-Turnier in Paris nach seinem zehnten French Open-Triumph. Das wäre ebenso historisch, wie den MercedesCup als erster Spieler ein drittes Mal zu gewinnen. Der zweifache Wimbledon-Sieger (2008, 2010) hat in der ersten Runde ein Freilos und wird daher nicht vor Mittwoch, 10. Juni 2015, in das Geschehen beim MercedesCup eingreifen. Hinter Nadal sind mit dem amtierenden US Open-Champion Marin Cilic (CRO/ATP-Rang 10), dem Spanier Feliciano Lopez (ATP 12) und dem Franzosen Gael Monfils (ATP 15) drei Tennisasse in der Setzliste gereiht, die allesamt ebenfalls schon ein Auge auf das Siegerfahrzeug geworfen haben. So hat Cilic 2012 das ATP-Rasenturnier im Londoner Queen’s Club für sich entschieden, während Lopez auf diesem Belag überhaupt als einer der stärksten Spieler gilt, wie seine Turniersiege 2013 und 2014 in Eastbourne beweisen. Und Gael Monfils ist ohnehin die personifizierte „Tennis-Wundertüte“, die dank unglaublicher Zauberschläge nicht nur die Fans in aller Welt begeistert, sondern auch stets für Überraschungen gut ist.
In diesem Weltklassefeld wollen natürlich auch die deutschen Spieler ein Wort bei der Vergabe von Siegerscheck und -fahrzeug mitreden. Philipp Kohlschreiber (ATP 24) zeigte zuletzt mit dem Finaleinzug in München, dass mit ihm vor heimischem Publikum immer zu rechnen ist. Benjamin Becker trug sich 2009 beim Rasenturnier in Hertogenbosch in die Siegerliste auf der ATP World Tour ein und erreichte dort im Vorjahr zudem das Endspiel, und auch Tommy Haas sorgte mit seinen Triumphen in Halle 2009 und 2012 (Finalsieg über Roger Federer) für deutsche Tennis-Sternstunden auf Rasen. „Rafael Nadal führt ein Teilnehmerfeld beim diesjährigen MercedesCup an, das in dieser Qualität ohne die Umstellung von Sand auf Rasen nicht möglich gewesen wäre. Dieser Schritt war für das Turnier goldrichtig und die Voraussetzung dafür, dass mit Nadal einer der größten Tennisspieler aller Zeiten in diesem Jahr in Stuttgart spielen wird“, betont Turnierdirektor Edwin Weindorfer.
Beim MercedesCup 2015 gehen auch zahlreiche aufstrebende Spieler an den Start, denen allesamt eine große Zukunft vorausgesagt wird. Zu diesem Kreis gehört der erst 18-jährige Kroate Borna Coric, der sich dank herausragender Leistungen bereits bis auf Platz 53 in der Weltrangliste nach oben gearbeitet hat. Der US Open-Juniorensieger 2013 hat mit Rafael Nadal und Andy Murray auch schon zwei ganz große Tennis-Kaliber bezwungen. Zu den Junioren Grand Slam-Siegern zählt auch Alexander Zverev (Australian Open 2014), der in Stuttgart dank einer Wildcard im Hauptfeld steht. Über welche Qualitäten die große deutsche Zukunftshoffnung verfügt, hat Zverev im Vorjahr in Hamburg mit dem Erreichen des Halbfinales eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die „Stars von morgen“ komplettieren der in Stuttgart geboren Australier Bernard Tomic, der Tscheche Jiri Vesely, und der Österreicher Dominic Thiem. Bei dieser Auflistung darf natürlich auch der polnische Aufschlaghüne Jerzy Janowicz nicht fehlen, der im Jahr 2013 mit dem Einzug in das Halbfinale von Wimbledon für Schlagzeilen gesorgt hat. „Das Hauptfeld bietet in diesem Jahr eine perfekte Mischung aus klingenden Namen sowie hochtalentierten Spielern, die in Zukunft das internationale Tennis entscheidend prägen werden. Das verspricht einen ebenso spannenden wie hochkarätigen Turnierverlauf“, ist Turnierdirektor Weindorfer überzeugt.